Eins vorweg: Younow ist nicht so schlecht, wie viele denken. Es stimmt: Kinder und Jugendliche streamen sich ins Internet und können dort weltweit von jedem gesehen und gehört werden. Natürlich birgt das Gefahren.

Doch ganz ehrlich: Es ist nicht der erste Jugendtrend, der Eltern in Angst und Sorge versetzt. So wie meine Eltern Elvis Presley vergötterten und dafür von ihren Eltern skeptisch beäugt wurden, so lieben die Jungs und Mädels heute ein Internetportal, auf dem sie selbst ein Star sein können. Die Musik Elvis Presleys wurde sogar eine Zeit lang als jugendgefährdend eingestuft. Der Spiegel befasste sich 1956 mit der „Presley-Krankheit“. Ein paar Jahre später versetzten Marihuana und Haschisch viele Eltern in Angst und Schrecken.

Es stimmt: Es gab und gibt immer wieder Jugendliche, die ernsthaft geschädigt werden, so dass die Sorgen mancher Eltern berechtigt waren und sind. Die Aufreger früherer Generationen erscheinen aber oft übertrieben.

Jetzt heißt es bei Younow wieder: „Was da alles passieren kann.“ Ja, das stimmt, und deshalb müssen besonders die Eltern ein Auge darauf haben, dass ihre 13-jährige Tochter sich nicht halbnackt im Internet zeigt. Ein Auge darauf, dass die eigenen Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien lernen und die Gefahren einschätzen können. Aber gehört es nicht auch zum Leben und zum Erwachsenwerden Jugendlicher dazu, etwas zu tun, das den Eltern nicht gefällt?

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